Die „Türpappen“
So nennen wir die Dinger. Auch wenn sie – gerade mit Alcantara – Elementen versehen – einen sehr hochwertigen Eindruck machen, so sind die Dinger wie bei allen Autos aller Hersteller doch nur aus Plaste. Im unteren Bereich einer jeder Tür befindet sich ein Ablagefach, das bezogen ist mit einem filzartigen Stoff – ohne Alcantara würde der Großteile aller Türen ziehen. Sowohl optisch als auch „gefühlstechnisch“ nicht wirklich berauschend. Eine Lösung musste her. Einzig akzeptable erschien hier ebenfalls Alcantara. In Kombination mit den diversen Grautönen im Innenraum stellte sich die nächste Frage: welche Farbe?
Uns – auch das war wunderlicher Weise eine Gemeinschaftsentscheidung – kamen verschiedene in den Sinn. Natürlich Grautöne, doch auch tiefdunkles Rot kam in Betracht, aber auch schwarz. Letzteres wurde es dann, nachdem mit Mustern probiert Grau komplett durchfiel und das Rot, obwohl Akzente setzend, keine Harmonie versprach, sich zu sehr absetzte.
Geordert haben wir es, wie so vieles, in einem Ebay – Shop. Je Quadratmeter knappe 15€. Zum einen so günstig weil es ein Powerseller war, zum anderen, da das kein KFZ - Alcantara war, das im Regelfall dicker ist. Um hier noch mal was zum Thema „Alcantara“ klar zu stellen: viele Denken Wunder was das ist. Angepriesen – vor allem von der Autoindustrie – als High – End – Leder besonderer Art, so ist Alcantara ein Kunstleder. Die Produktion ist aufwändig, keine Frage, doch rechtfertigen die Preise keinesfalls den vergleichbar geringen Aufwand, bzw. die Produktionskosten. Alcantara gilt als Luxus, daher rührt der Preis.
Weiter im Text…
Unser „Luxusleder“ musste ja auch nicht dick sein, denn der Filzbezug dient als gute Polsterung. Unter Anleitung meiner Gattin – als gelernte BTA (Bekleidungs- Technische Assistentin) – ließ sich das auch gut umsetzen. Mittels Kopierpapier wurden Schnittmuster erstellt, anhand derer das Alcantara angepasst wurde. Auf den Filzbezug wird vorher Vlieseline aufgebügelt, das sich unter Hitze wie eine Art doppelseitiges Klebeband verhält – nur für Stoffe eben. Überstände abschließend kürzen – nur nicht zu viel – und in die Ritzen der Verkleidungen einarbeiten um einen sauberen und optisch ansprechenden Übergang zu erzielen. Fertig. Alles in allem drei oder vier Stunden Arbeit. Besondere Kenntnisse sind dafür nicht unbedingt notwendig, wenn auch hilfreich. Ärgerlich war nur, dass wir viel zu viel bestellt hatten. Um die vier Quadratmeter, wo etwas mehr als einer ausreichend gewesen wäre – man muss den Fadenlauf beachten um einen gleich bleibenden optischen Effekt zu erreichen.
Aber der Rest sollte später auch noch Verwendung finden ;)
Original |
Alcantarapaneel |
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